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Chronoimmunologie |
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Höheres biologisches Leben ist in Raum und Zeit
strukturiert. Daraus resultiert eine unterschiedliche Dynamik. R. Kluge, 1985 selbst an MS erkrankt, übertrug
diese Aspekte erfolgreich aus seiner Chronoonkologie, zunächst in einem
Selbstversuch, auf die Diagnostik und Therapie der eigenen MS-Erkrankung. Durch die zeitabhängige Bestimmung von Parametern
(z.B. des endogenen Cortisolspiegels und der Immunozyten), die einen direkten
Bezug zur Prozesskinetik haben, sind die Zeitpunkte des Überschießens in der
immunolgischen Reaktion bestimmbar und können durch antiinflammatorische
Medikamente kupiert werden. Allerdings bedarf es dazu einer mathematischen
Methode (Zeitreihenanalyse, Empirische Regression) und der genauen Kenntnis
der Pharmakokinetik des Medikaments. Die MS kann aus energetischen Gründen ihre
Aggressivität nicht über den 24 Stundentag kontinuierlich unterhalten. Die
energetische Bilanz der Erkrankung wird aus dem Stoffwechsel des Patienten
selbst gedeckt. Dieser hat seine individualspezifischen Aktivitäts- und
Ruhephasen (anabole und katabole Stoffwechsellagen).
Die Probenahme erfolgt nach einem festgelegten
Intervall: Kontrolluntersuchungen zur Adaption an die sich
verändernde Prozesskinetik sind im Abstand von etwa 3 Monaten notwendig.
Paralleluntersuchungen von zeitlichen Veränderungen der Anzahl der
Lymphozyten und der Kerntemperatur zeigten übereinstimmend eine Korrelation
in den Wendepunkten bei der mathematischen Auswertung. Dadurch ist eine
Reduzierung im Betreuungs- und Diagnostikaufwand gegeben. Akute Phasen der MS sollen gemäß der Leitlinien der DMSG behandelt
werden! Anzahl der Untersuchungen und therapeutische
Anwendung im Zeitraum 1996 bis 2008: ·
Endogener Cortisolrhythmus bei 16 Patienten,
davon 3 Patienten mit primär progredientem Verlauf, 2 Patienten mit sekundär progredientem Verlauf, 11 Patienten mit schubförmigem Verlauf. ·
Lymphozytenrhythmik bei 32 Patienten, davon 7 Patienten mit primär progredientem Verlauf, 6 Patienten mit sekundär progredientem Verlauf, 19 Patienten mit schubförmigem Verlauf. ·
Rhythmik der Kerntemperatur bei 36 Patienten,
dazu 14 Vergleichspersonen im sozialen Umfeld. Bei allen drei Verlaufsformen konnte eine
Reduzierung der MS-bedingten Ausfälle beobachtet werden. Die chronoimmunologische Berücksichtigung in der Diagnostik und
Therapie der MS nach R. Kluge stellt eine Optimierung der KLUGE-Therapie dar. Quellenangaben |
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[1] Kluge, R., Forth, H.-J. und Hofmann, W.: “Die
Bedeutung der circadianen Rhythmik des Phosphatase-Spiegels für die
Diagnostik des Prostatakarzinoms” im Kongressband des Urologenkongresses,
Magdeburg, 1984 [2] Rath,
F., Schäfer, K., Kluge, R., Forth, H.-J. and Bauer,Ch.:”Variations of the
activity of the tartrate sensitive acid phosphatase in prostatic carcinomas”;
Proc. Symp. Histochem., CSSR, Stara Lesna 5/1985, p. 37 [3] Rath,
F., Schäfer, K., Kluge, R., Forth, H.-J. and Bauer,Ch.: “Rhythmic variations
of the activity of the acid posphatase in prostatic carcinoma” Proc. Int. Symp. Histochem.,
Debrecen, 7/85, p.146 [4] Kluge,R., Forth,H.-J. und Hofmann, W.:
“Chronobiologische Aspekte in der Diagnostik von Prostataerkrankungen” von
J.Schuh (Hrsg): Vorträge des Deutsch-Sowjetisches Symposium
Chronobiologie-Chronomedizin, Halle/Saale, 01.-06.07. 198 |
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▲ Stand 2017 |
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