(auch
Chromosomenmutationstest, bei der Multiplen Sklerose – eine Verlaufskontrolle
zur KLUGE-Therapie)
Chromosomenaberrationen dienen auch zur Genotoxizitätsprüfung von Stoffen und
Nahrungsmitteln [1, 2,
3, 4].
Im Falle der Multiplen Sklerose soll der Nachweis erbracht werden, dass
toxisch wirkende Stoffwechsel-Metaboliten wie intermediär entstehendes
Ammoniak zu Veränderungen am genetischen Material geführt hat – und – ob
diese Veränderungen rückgängig gemacht werden können.
An den Bruchstellen der DNS-Spirale (Chromatidenaberration) wird im Sinne der
Arbeitshypothese die alpha-Helixstruktur in eine beta-Faltstruktur
umgewandelt.
Es stellte sich die Frage, ob dieser genetische Defekt durch die
KLUGE-Therapie umkehrbar ist?
Sind die Chromatidenbrüche auf den 23 Autosomenpaaren für die Prozessaktivität
des autoaggressiven Immunsystemes (HLA-Loci) in einem Zusammenhang zu sehen?
Erste Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse belegen die Vermutung, dass
vermehrt Chromosomenbrüche bei MS-Patienten darstellbar sind. Können diese
Destruktionen durch die KLUGE-Therapie repariert werden?
Die zytogenetischen Resultate der KLUGE-Therapiegruppe gehen mit den
registrierten positiven klinisch-neurologischen Befundänderungen einher.
Ergebnisse:
Im Jahr 2002 wurden Blutproben von 12 Patienten im zytogenetischen Labor von
Frau Dr. Lydia Werner in Halle/Saale untersucht.
Die Patienten wurden nicht nach Verlaufsformen und Schweregraden
differenziert. Alle hatten bisher Therapien mit Steroiden und
immunmodulierenden Medikamenten absolviert.
Anzahl der Chromosomenbrüche vor Therapie: 3 bis 7 (ø = 5,3) (n = 12)
Anzahl der Chromosomenbrüche nach 6 bis 9 Monaten: 0 bis 1 (ø = 0,8) (n = 12)
Die spontane Mutationsrate bei einer Vergleichspopulation liegt in unserer
Region zwischen 0,6% und 4%.
Durch die Bestimmung der Chromosonenaberration vor und nach dem Greifen der
KLUGE-Therapie konnte deren Wirksamkeit bestätigt werden.
Quellenangaben
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[1] Obe G.: Chromosomenaberrationen in
menschlichen peripheren Lymphozyten und ihre Bedeutung für das zytogenetische
Populationsmonitoring. In D. Andt, G. Obe (Hrsg.) Zytogenetische Methoden im
Rahmen des Populationsmonitorings, MMV Medizin Verlag München, Bga Schriften
3/93
[2] Obe G., Johannes, C. and
Schulte-Frohlinde, D. : DANN double-strang breaks induced by sparsely
ionizing radiation and endonucleases as critival lesions for cell death,
chromosomal aberrations, mutations and oncogenic transformation, Mutagenesis,
7:3-12 (1992)
[3] Trepel, F. Kinetik lymphatischer Zellen.
In Theml, H. and Begemann, H. (eds.), Lymphozyt und klinische Immunologie,
Springer-Verlag, Berlin, pp. 16-26 (1975)
[4] Savage, J.R.K.: Classification and
ralationships of induced chromosomal structural changes; J. Med. Genetics
12:103-122, 1975
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